Altes übermalen, Neues gestalten 2.

Heute habe ich das zweite Bild in meinem neuen Atelier überarbeitet. Es ist spannend, an einem Werk weiterzuarbeiten, das man vor längerer Zeit geschaffen hat. Dabei geht es nicht darum, etwas zu löschen, sondern darum, neue Schichten und Ideen hinzuzufügen. Altes und Neues verbinden sich, und es entsteht etwas völlig Eigenständiges.
Das ursprüngliche Bild zeigte den abstrakten Kopf eines Mannes auf einem strukturierten Hintergrund. Jetzt ist das alte Motiv kaum noch zu erkennen – nur wer genau hinsieht, kann noch einzelne Strukturen aus der Vergangenheit erahnen. Der neue Kopf, der im Mittelpunkt des Werkes steht, ist von einem ganz anderen Ansatz inspiriert: von diesem besonderen Zustand, in den man gerät, wenn man völlig im Flow ist. Es ist wie ein Herauslösen aus dem Alltag, eine Mischung aus Leichtigkeit und Konzentration.
Um diesen Moment spürbar zu machen, habe ich mit einem bläulichen Rot und warmen goldenen Akzenten gearbeitet. Die Farbe Rot bringt die Energie des Prozesses zum Ausdruck, während das Gold diesen besonderen Zustand unterstreicht. Ein Symbol für diesen Moment der Freiheit und des Schaffens, den man erlebt, wenn man alles andere ausblendet.
Dieser kreative Prozess war nicht nur technisch herausfordernd, sondern auch emotional bereichernd. Es hat mir gezeigt, wie sich alte Werke auf eine neue Weise transformieren lassen, ohne dass sie komplett verschwinden. Das Alte flüstert leise im Hintergrund, während das Neue den Ton angibt.
Ich bin neugierig, wohin mich dieser Ansatz noch führen wird. Jedes Bild fühlt sich an wie ein Gespräch – zwischen meinem damaligen Ich und dem, was ich heute ausdrücken möchte. Und jedes Mal ist es ein Schritt weiter, tiefer in meine eigene künstlerische Entwicklung.
Bis bald