Projekt Ziel (oder: ein Prozess über Körper, Intuition und Loslassen)

Acryl auf Leinwand. 80 x 100 cm.
Ich beschäftige mich immer noch mit der Weiterentwicklung meiner Malerei.
Nach einer Phase, in der viel Intuition regiert hat, habe ich diese Woche eine neue Leinwand in Rottönen grundiert und die erste Skizze gemacht.
Dabei habe ich viel über Ziele nachgedacht: wohin kann Malerei führen, und wie verändern Techniken das Ergebnis?
Das Ergebnis: eine Figur, die sichtbar nach einem Ziel strebt. Et voilà — unerwartet logisch.
Interessant: nach vielen Konzepten und Planungen (z. B. meiner Ausstellung) ist gerade die Zeit für einen intentionellen Ansatz. Mal sehen, was noch kommt.
Vom Ziel und den Umwegen dahin:
Beim Weiterarbeiten an dem neuen Bild wurde mir wieder klar, wie unterschiedlich Ziele sein können – und wie viele Wege dorthin führen.
Manchmal geht’s geradeaus, konzentriert, zielgerichtet. Und manchmal eher in Schleifen, über Umwege, durch Farbflächen, die eigentlich gar nicht geplant waren.
Das Bild selbst hat sich wieder verselbständigt (wie so oft .
Ich wollte ursprünglich eine klare Figur – stark, fokussiert, auf ein Ziel ausgerichtet.
Aber beim Malen zeigte sich, dass das eigentliche Thema nicht das Ziel war, sondern der Weg dorthin: das Suchen, das Ausprobieren, das Neujustieren nach jedem Pinselstrich.
Ich finde, Malerei ist da ziemlich ehrlich:
Man kann sich noch so viel vornehmen – am Ende zeigt einem das Bild, was wirklich wichtig ist.
Vielleicht ist genau das der Punkt: Ziele verändern sich, sobald man sich auf den Weg macht. Und das gilt wohl nicht nur auf der Leinwand.

